„Die Grundsteuer C ist ein Instrument einer nachhaltigen und am Gemeinwohl orientierten Wohnungspolitik. Die Steuer, die auf unbebaute baureife Grundstücke erhoben wird, mobilisiert dringend benötigten Baugrund. Die Grundsteuer C verteuert die Spekulation mit Grund und Boden und setzt finanzielle Anreize, auf baureifen Grundstücken die dringend benötigten bezahlbaren Wohnungen zu bauen“, erklärt Udo Casper, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes Esslingen-Göppingen.
Der Deutsche Mieterbund Esslingen-Göppingen begrüßt daher, dass sich der Veraltungsausschuss des Esslinger Gemeinderates mit der Erhebung einer Grundsteuer C befassen wird und appelliert an die Stadträtinnen und Stadträte der Erhebung der Grundsteuer C zuzustimmen.
Die Esslinger Wohnungssituation ist äußerst angespannt. Weil der Wohnungsneubau weit hinter dem Bedarf herhinkt, öffnet sich die Schere zwischen Wohnungsangebot und Wohnungsnachfrage immer weiter. Es ist ein Alarmzeichen, wenn der Wohnungssituationsbericht der Stadt Esslingen feststellt, dass sich Zahl der Wohnungsnotfälle in den vergangenen zwei Jahren um rund 60 Prozent erhöht hat, erklärt Udo Casper. Neben den gestiegenen Baukosten und Zinsen ist der Mangel an Bauland ausschlaggebend für den Einbruch des Wohnungsbaus.
Der Deutsche Mieterbund Esslingen-Göppingen schlägt vor, die Einnahmen, die durch die Erhebung der Grundsteuer C erzielt werden, zweckgebunden zur Verbesserung der Wohnungssituation in Esslingen einzusetzen. Casper: „Wir können uns vorstellen, dass die Steuereinnahmen in einen kommunalen Bodenfonds fließen, der der Stadt Esslingen eine strategische Bodenpolitik ermöglicht oder zum Aufbau eines kommunalen Wohnungsbestandes, der einen langfristig leistbaren Wohnungsbestand schafft, eingesetzt werden.“
